Samstag, 31. Mai 2014

Ruhetag in Samara

Ich lasse es mir heute gutgehen:

1. Lang ausschlafen

2. Viel Essen

3. Faulenzen

4, Samara anschauen (siehe Photos) - wenn es nicht so verfallen waere waere es eine schoene Stadt, hat auf alle Faelle viel Potential. 

Morgen geht es weiter .. 






Freitag, 30. Mai 2014

Pugaev - Samara / Making a run for it

In der Früh lasse ich mir Zeit und starte erste um 0730, schliesslich habe ich gestern beschlossen dass ich noch 2 Tage bis Samara (die nächste grosse Stadt, wo ich einen Ruhetag eingeplant habe) brauchen werde. Die ersten 70 km ist die Strasse richtig schlecht und ich komme nur langsam voran. Doch wie ich den Landkreis von Saratov verlasse und in den Kreis (Oblast - ist halt alles etwas groesser als bei uns, die Kreise sind ca 600 km lang und breit) von Samara komme wird die Strasse wirklich sehr gut und ich komme gleich mit 10 km/h mehr voran. Ich fange an zu rechnen und zu überlegen, wenn ich Gas gebe schaffe ich es vielleicht doch bis Samara. Also noch schnell in einem Restaurant Nudeln und einen Liter Orangensaft rein und los geht es. Ich habe gut Druck auf den Pedalen und komme gut voran, trotzdem zieht es sich. Um 1700 ist aber klar dass ich es schaffe und ich freue mich auf einen zusätzlichen Ruhetag um mich zu erholen und meine Sachen zu waschen. meine Radlhandschuhe kann ich schon nicht mehr anschauen - die sind leicht dreckig. Zum Wechseln bin ich aber auch zu faul ...Egal, auf dem Iphone hoere ich per Internet Bayern 3 und fahre in Gedanken verloren durch die Gegend. Aufgeweckt werde ich nur von Russen die mit dem Auto anhalten und wissen wollen woher ich komme etc. Ca 30 km vor Samara kommt dann wieder Stadtleben auf, am Stadtrand sind lauter gemuetliche Schaschlickstuben, leider habe ich keine Zeit dort zu Essen, ich muss weiter damit ich es noch vor Dunkelheit ins Hotel schaffe. Nach 182 km bin ich dann endlich dort - ein bisserl reserve hatte ich aber noch :). Ich bin im besten Haus am Platz untergebracht - Hotel Graf Orlov. Gehört anscheinend einer Freundin von Putin. Mir egal, in meinem Zimmer gibt es eine schöne Badewanne. Nachdem ich drin war und den ganzen Dreck abgewaschen habe hat die allerdings nicht mehr so schön ausgeschaut :). Anschliessend haue ich mir noch ein Bier rein, und jetzt fallen mir eh schon die Augen zu. Also, bis morgen, euer leo

PS: Fuer die Statistiker unter euch:

Tageskilometer: 183,508
Durschnittsgeschwindigkeit: 20,8
Kalorienverbrauch: 12628 kcal (laut App, das ist bei einem normalen radl ohne Gepaeck)
Kalorieninput: 2 Croissants mit Marmeldae, Nudeln mit Fleisch, 5 Liter Fruchtsaft (Orange und Pfirsich), 2 Liter Wasser, 1 Cola, 1 kleine Packung Chips 

Interessant ist das man relativ wenig essen muss ... 




Donnerstag, 29. Mai 2014

Zolovotka - Pugaev - Riding against the wind (Leo - Gegenwind Spielstand 132:0)

... und jeden der 132 km musste ich dem Gegenwind abkämpfen :). Meine Taktik früh aufzustehen hat auch nichts geholfen, der Wind war noch früher wach und hat schon kräftig geblasen wie ich um 0630 mein Fahrrad startklar hatte. Und natürlich genau von vorne - ONO, und ich fahre genau nach Nordost. Scheissegal, hilft ja nix, also bin ich einfach dagegen angefahren. Am Anfang noch etwas missmutig - mich hat nur der Gedanke an das gute Training aufgemuntert - am Ende war mir der Wind dann wurscht und ich bin einfach dahingefahren. Sehr schöne Landschaft heute, zwischen zwei Flussarmen, wechselt zwischen Ackerbau und reiner Steppe. Mittags in einem Cafe gut gegessen (zu Amüsement der mitteralterlichen Frauenwelt dort die mich alle bemuttert haben als ich auf Nachfrage erzaehlt habe dass ich in mehereren Etappen schon von Muenchen hierhergefahren bin) und dann habe ich mich eine Stunde zum Mittagschlaf in die Steppe gelegt. Danach weiter - es gibt eine kleines Problemchen in der Arbeit und ich verbringe einen Gutteil des Nachmittags am Telefon. Gegen 1700 erreiche ich dann Pugaev und frage mich bei der anwesenden Dorfjugend zum Hotel Sputnik durch. Dort wartet ein Deluxe Zimmer auf mich (mit Vorzimmer und einem schoenen Bad - bissal ein Unterschied zu gestern) und ich freue mich dass es heute so schön war. Das werde ich nachher noch mit einem Bier auf euch alle daheim begiessen. 

In diesem Sinne, пака, euer leo 




Mittwoch, 28. Mai 2014

Saratov - Zolotovka


Puh - harter Tag heute. In der Frueh habe ich mich aus Saratov raus verfahren und einen 15 km Umweg eingefangen. Aber wenigstens kein Gegenwind - alles läeuft gut. Die ersten 50 km spule ich schnell ab, dann hole ich einen Radlfahrer ein. Alex ist ein Mountainbiker und Mitglied des Engels Velo Club (ausserdem Major bei der Polizei). Wir fahren eineinhalb Stunden langsam zusammen und unterhalten uns, er ist sehr nett. Er macht nur eine Runde um Saratov, und faehrt dann wieder zurueck.  Ich fahre weiter nach Marks, und habe um 1230 meine 80 km fertig. Ich denke mir dass der Tag gut laeuft und ich locker 160 km schaffe. Da ich genuegend Zeit habe genehmige ich mir ein schoenes Schaschlick und freue mich des Lebens. Hochmut kommt vor dem Fall - was ich nicht bedacht have ist das nachmittags der Wind zunimmt. Ich quaele mich die naechsten 4 Stunden durch wirklich schweren Gegenwind - das gibt gute Kondition. Trotzdem schaffe ich nur 120 km und nehme mir dann (auch weil es in der Arbeit rund geht) in Zolovotka ein Zimmer. Das Hotel ist ungefaehr so wie der Ort klingt. Gemeinschaftsdusche, Gemeinschaftsklo und auch sonst nichts besonderes. Aber ich bin der einzige Gast und es ist alles blitzsauber, also nicht so schlimm. Morgen geht es weiter, hoffentlich mit weniger Wind. Euer Leo 



Montag, 26. Mai 2014

Volgograd - Saratov

Liebe Freunde der schnurrenden Kette,

nun also mein erster Blogeintrag. Nach dem Chaos in Volgograd habe ich mich entschlossen einfach alles neu zu kaufen da S7 mein Gepäck nicht gefunden hat. Am Sonntag in der Früh wollte ich dann mit dem Taxi (ist alles spottbillig hier) die 200km bis Kamyschin (Endpunkt der letzjährigen Reise) fahren. Auf dem Weg dorthin habe ich aber nocheinmal bei S7 in Moskau angerufen, die mir mitgeteilt haben dass das Gepäck nun doch in Volgograd am Flughafen ist. Unglaublich, Alexander hat dort gestern 10mal angerufen und die haben ihm versichert dass das Gepaeck nicht in Volgograd ist. Also mit dem Taxi zum Flughafen und dort mein Gepaeck aufgesammelt, wieder ins Hotek und schnell umgepackt. Die neu gekauften Sachen lasse ich bei Alexander, kann sich S7 dort abholen nachdem die zugesichert haben meine Kosten zu erstatten. Ansonsten gibt es halt ein kleines Prozessal, und die neuen Sachen sind eine Spende fuer den Fahrradclub in Volgograd.

Gegen 11 Uhr geht es dann los - 3 Stunden mit dem Auto nach Kaymschin. Dort lasse ich mich bei einem Supermarkt absetzen - and I am on my own :). Schnell das Radl zusammengebaut, eingekauft und los geht es. Die ersten 30 km einer solchen Reise sind immer umstaendlich, man muss das Radl einstellen, Sachen umpacken etc etc bis sich alles am richtigen Platz befindet. So verliere ich ziemlich viel Zeit und schaffe nur 60 km. In einem netten Cafe esse ich zu abend, dann suche ich mir etwas abseits der Strasse einen schoenen Zeltplatz.

In der Frueh komme ich nicht aus dem Bett, es ist 0930 bis ich endlich loskomme. Die Strasse ist schlecht und ich habe sauberen Gegenwind. Naja, dass die ersten Tage hart und anstrengend sind bis man wieder in den Tritt kommt war klar, bin ich ja auch mittlerweile gewohnt. Fuer die 135 km bis Saratov brauche ich 10 Stunden :). In Saratov selbst ist ein unglaublicher Sturm, und die ganze Stadt ist weiss mit Baumwolle. Es schaut aus wie wenn es schneit. Leider war ich so fertig dass ich keine Lust mehr hatte eine Photo zu machen. Durch die Stadt geht es nocheinmal 10 Huegel rauf und runter bis ich endlich bei meinem schoenen Hotel bin. Da ich noch einige Sachen kaufen muss und bis Samara nichts mehr vernuenftiges kommt mache ich morgen Ruhetag. Da kann ich dann auch mein Gepaeck vernuenftig sortieren, ist in der Hektik in Volgograd etwas daneben gegangen und ich habe viel doppelt dabei.

In diesem Sinne, до свидания Euer leo