Dienstag, 24. Juni 2014

Into the Unknown - Troitzk - Fydorovka

In der Frueh wache ich wohlgemut und motiviert auf. Die gute Laune haelt allerdings nicht lange, ich schaue aus dem Fenster und der Wind blaest schon kraeftig, leider genau in die Gegenrichtung. Naja, egal. Nach 20 km bin ich an der Grenze. до свидания Mother Russia - ich habe mich in Russland immer sehr wohl und sicher gefuehlt - vielen Dank fuer die vielen netten Eindruecke. 

Mein Pass interessiert nicht so sehr, dafuer mein Radl und woher ich komme. Alle sind faziniert von der Reise. Aus Russland bin ich ruckzug draussen, in Kazachstan geht auch alles sehr schnell. Ich bekomme einen Migrationskarte und der freundliche kazachische Offizier bringt mich an einen Tisch wo ich die ausfuellen kann. Dann erklaert er mir nocheinmal genau auf English wo ich was hinschreiben muss. Da die Migrationskarte dreisprachig (Kazachisch, Russisch, Englisch) war haette ich das auch so hingebracht, aber ich freue mich ueber jede Hilfe. Nachdem der (andere) Grenzbeamte dann meinen Pass entziffert hat und rausgefunden hat dass ich aus Austria und nicht Australia bin (das hat ihm anscheinend etwas sorgen gemacht da er den EU Pass gesehen hat, aber Australien nicht auf der Liste der EU Staateb gefunden hat) bekomme ich meinen Einreisestempel und werde mit Handshake verabschiedet. Nach der eigentlichen Grenze kommt ein km Niemandsland und dann nocheinmal ein Grenzposten. Dort wieder handshake, frage woher und wohin und dann bringt mich der Offizier noch zur Wechselstube. Wirklich alle sehr freundlich und hilfsbereit hier, das hatte Leeway auch so berichtet. Geld gewechselt (erfolgreich), Sim karte gekauft (nicht erfolgreich, ich habe das Internet nicht zum Laufen gebracht) und weiter geht es. Sofort faellt auf das wesentlich weniger Verkehr als in Russland ist. Teilweise fahre ich 10 minuten dahin ohne das ein Auto kommt. Dafuer sind die Strassen wesentlich besser :). Wirkliche downside ist nur der absolut brutale Gegenwind, ich komme kaum voran. Nach 50 km kommt der erste groessere Ort. Ich muss einkaufen und fahre rein - dort steht eine Riesenmoschee. Ich schaue mir die an - nagelneu und sehr schoen. Ich werde von der islamischen Version des Messners angesprochen, der gleich den Iman fuer die Moscheezeitung anruft. Bis der Iman kommt schauen wir uns gemeinsam die Moschee an, im Keller ist eine Schule, komplette Umkleiden etc, eine Riesenkueche und ein Speisesaal fuer 200 Leute. Wie der Iman da ist werden einige Photos gemacht, leo mit Iman, leo mit messner etc etc. Der Iman ist sehr nett und Fan von Miroslav Klose :). Mit dem ersten A Salaam Aleikum werde ich verabschiedet ... 

Wo ich schon da bin versuche ich nocheinmal eine Sim Karte zu kaufen. Der einzige shop der eine hat ist gleichzeitig (i) Schreibwarenladen (ii) Laden fuer Damenmode und (iii) Telephonladen. Schon am Eingang werde ich von einer netten alten Dame aufgeabelt die versteht was ich will und mich an die Chefin des Ladens verweist. Statt fuer meine Sim Karte interessieren sich die Damen aber mehr fuer meine Reise. Die Redakteurin der lokalen Zeitung wird herbeitelephoniert und interviewt mich. Zwischendrin wird eine der jungen Verkaeuferinnen damit beauftragt fuer mich eine. Sim Karte mit Internet zu aktivieren. Das Interview und die Photosession bringe ich auf Russisch mit Haenden und Fuessen hinter mich. Alle sind sehr nett und es ist Kaffekranzatmosphere. Leider bringt die junge Verkaeuferin die Sim Karte nicht zum laufen ... egal, irgendwann muss ich weiter. Mir wird noch ein gutes Hotel in Kostanay empfohlen und in Aussicht gestellt dass ich morgen von der Zeitung in Kostanay interviewt werde. 

Ich mache mich wieder auf den Weg und kaempfe gegen meinen Freund den Gegenwind .... 
Irgendwann wird es spaet und ich begebe mich auf Quartiersuche, ich rechne mit einer Nacht im Zelt. Doch 3 kazachische  Kollegen deren Auto kaputt am Strassenrand steht geben mir, als ich anhakte und frage ob sie Hilfe brauchen, den Tipp das in 4 km ein Rasthaus kommt. Also ist die nacht gerettet, zwar kein super standard aber gut genug. Mit einem Schaschlick lasse ich den Tag ausklingen, Kazachstan gefaellt mir bis jetzt sehr gut, nur der Gegenwind nervt ... 

euer leo 





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