Sonntag, 3. August 2014

Happy Living - Too Ala Pass to Chui Valley 31.7

Ich habe zwar gut geschlafen aber es was saukalt. Aber ich habe ja meinen Kocher dabei, mit einem warmen Kaffee geht es schon wieder. Ich quaele mich weiter den Pass hoch, sind immerhin noch 1500 hm. Irgendwann kommt ein kleiner Kiosk und ich mache Pause. Kurz danach ueberholen mich Maren und Waldemar, zwei Reiseradler aus Frankfurt. Die beiden sind schlauer als ich und lassen sich mit dem Auto den Pass hochfahren :). Irgendwann bin ich dann auch oben, dort machen zwei Reiseradler aus Katalanien Rast. Die beiden aelteren Herren sind schon 4 Wochen unterwegs - Respekt! Am Scheitelpunkt des Passes ist ein 3 km langer Tunnel. Seitdem es 2001 nach einem Unfall ein paar Leute mit Kohlenmonoxidvergiftung derwuzzelt hat sollen Radler nicht mehr durchfahren. Der Tunnel Guard macht mir das mit eindeutigen Gesten (Halsabschneiden und Ersticken) klar. Naja, ich muss mir ja nix beweisen und lasse mich vom naechsten LKW durchfahren. Der LKW Fahrer und sein Sohn freuen sich ueber ein gutes Trinkgeld und ich dass ich mir den Tunnel erspart habe. 

Die darauffolgende Abfahrt wird weniger schoen, ich komme keine hundert Meter weit bis ich merke dass an meiner Vorderfelge was nicht stimmt. Eine naehere Inspektion ergibt dass die Felge an einer Seite leicht ausgebeult ist. Scheisse, ich hatte das Radl gerade erst in der Inspektion. naja, ich lasse Luft ab und haenge die Bremse weit aus, und bremse dann den 3500 meter pass nur mit einer Bremse runter. Ich muss jeden km Pause machen weil die Felge sonst zu heiss wird. Zu schnell kann ich auch nicht fahren weil ich Angst habe dass mir das Vorderrad platzt. Aber es haelt und ich organisiere telephonisch dass Tina in 4 Tagen nach Bishkek ein neues Vorderrad mitbringt. Bis dahin haelt hoffentlich das alte. 

Ein bisserl frustriert fahre ich dahin, allerdings nicht lange frustriert weil die Gegend wirklich absolut fantastisch ist. Das Chui Valley ist eine Hochalm (kirgisisch jailooo) wo die Nomaden im Sommer ihre Tiere hinbringen. Unglaublich schoen, und die Leute sind unglaublich froehlich und nett. Nur der wirklich happige Gegenwind macht mir zu schaffen. Irgendwann reicht es mir und ich mache bei einer Yurte Station. Die Grossfamilie ist total nett, ich darf in einer der Gaesteyurten uebernachten (die Familie hat 5 Yurten). Ich werde sofort in die Familie integriert und sitze abends gemuetlich in der Kuechenyurte. Nominal chef ist der Vater, der sich um die Pferde kuemmert. Er bekommt auch das essen in einer eigenen Yurte serviert. Die ist allerdings ungeheizt so dass es ein eher zweifelhaftes Vergnuegen ist. In der Kuechenyurte wo wir alle sitzen ist es gemuetlicher und waermer. Wirkliche Chefin ist eh die Grossmutter die auch das Geld verwaltet. Eine sehr lustige alte Dame, die mir gleich eine oder zwei der anwesenden jungen Damen andrehen will (Originalton Oma: Setzt dich einfach zwischen die zwei Maedchen und schicke ein Photo nach Hause, dann musst du eh nicht mehr heimkommen). Das wuerde ich natuerlich meiner geliebten Tina nie antun ... Trotzdem ist es ein sehr lustiger Abend, die Kirgisen scheinen das Sommerlager weniger als Arbeit sondern als Familientreffen zu nutzen. Es sind noch entfernte Verwandte aus Kazachstan da, sowie ein Kind dessen Eltern in Russland auf urlaub sind, die beiden jungen Damen sind Nichten (eine Psychologin, die andere angehende Uebersetzerin) die hier einen Teil ihres Sommerurlaubs verbringen. Ingesamt sehr gemuetlich und es scheinen alle sehr happy zu sein. 

Irgendwann ziehe ich mich in meine Gastyurte zurueck, die ist gut isoliert und ich schlafe trotz der Kaelte draussen sehr gut. 











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen