Die Nacht habe ich gut ueberstanden, und nach einem guten Fruehstueck mache ich mich auf dem Weg. Heute steht China auf dem Programm. Ich fahre auf dem Irstekam Pass (einer der alten Seidenstrassenpaesse) Richtung Kashgar. Das ganze klingt romantisch ist aber eine ueble Quaelerei. Saukalt, Wind und sausteil. Der Pass geht auf 3760 hm, und fleissig auf und ab, so dass wieder einige Hoehenmeter zusammenkommen. Das unglaubliche Panorama entschaedigt aber fuer alles! Der Pass selber ist eigentlich ein Hochtal mit vielen Jurten und Herden, sehr schoen. Und direkt dahinter gehen die Gipfel des Pamirs hoch, absolut beindruckend. Den eigentlichen Pass habe ich schnell hinter mir, allerdings geht es auf der Abfahrt Richtung China immer wieder kraeftig bergauf. Egal ... irgendwann bin ich an dem ersten kirgisischen Grenzposten, der sitzt - mit AK 47 aber ohne Magazin - in einem alten Bauwagerl und schlaeft. Ich wecke ihn auf, und nach Handshake und kurzem Gespraech darf ich weiterfahren. Bis zur eigentlichen Grenze sind es noch 20 km. Ueberhaupt muss man sich das eher als Grenzregion als als Grenze vorstellen - mit mehrfachen Kontrollposten bis weit ins Land hinein. Irgendwann bin ich dann bei dem kirgisischen Hauptgrenzposten - dort geht alles ganz schnell. Stempel rein und auf Wiedersehen schoenes Kirgistan, in 2 Tagen bin ich wieder da. Bei den Chinesen geht es auch verhaeltnismaessig schnell - obwohl dies hier der hinterste Grenzposten in China ist werde ich vom ersten Grenzer gleich auf English mit "Welcome to China" begruesst. Dann wird ein englischsprdchender Grenzer abgestellt der mich durch jeden einzelnen Posten begleitet und mir jeweils (sehr hoeflich) sagt was ich machen soll. Da koennte sich die US amerikanische Grenzpolizei einiges abschauen. Alles hochprofessionell und sehr schnell. Der Hauptgrenzposten ist allerdings erst in Ulugquat, und es ist nicht erlaubt dorthin zu radeln (ich wusste das schon, geht jedem so und steht in jedem Radlforum). Von den Grenzern werde ich in ein Taxi gesetzt, der (moderate) Preis (20 Euro fuer 120 km) wird vom Grenzposten ausgehandelt und mir auf englisch mitgeteilt und los gehts. Die Landschaft ist eine totale Mondlanschaft, wirklich unglaublich. Und es gibt auf den 120 km nur einen Ort ....
In Ulugquat steht die hochmoderne Grenzanlage. Ich bin der einzige Kunde und in 5 Minuten durch, wieder mit einen englischprachigen Offizier zur Seite der mir hilft. Er empfiehlt mir auch ein Hotel in der Stadt, eigentlich wollte ich heute bis Kashgar fahren aber ich habe mich zeitlich etwas verschaetzt. Das Hotel ist ok ... nur die Sprachbarriere wirklich enorm. Hier spricht keiner mehr Englisch, ich kann nichts lesen ... nur google translate hilft :)
Morgen geht es nach Kashgar, dort gibt es zwei erzwungene Ruhetage weil die Grenze am Wochenende anscheinend zu hat und ich nicht zurueck nach Kirgistan kann. Aber dass ich kit dem Radl nach China gefahren bin ist mir das wert - das war immer schon ein Traum von mir!
In diesem Sinne, euer leo
Lieber Leo,
AntwortenLöschenHong wai schan, jung fu ban!
Herzlichen Glückwunsch zum "Gipfelsieg"
Rudi