Freitag, 18. August 2023

Xiahyuan - Beijing

Ich mache mich ganz früh auf den Weg - sitze schon um 730 auf dem Radl. Davor habe ich noch ausreichend gefrühstückt - das wird eine harte Etappe heute. Los geht’s. Die ersten Kilometer muss ich mich recht quälen - es geht über 2 kleine Hügelketten. Dann aber bin ich in dem Tal von Zhangjiakou - dort geht es auf einer “Nebenstrasse” dahin. Die Nebenstrasse ist ein 6 spuriger Highway, aber mit einem super abgetrennten Radlweg und für LKW gesperrt. Sehr angenehm. Ich fahre an einer schönen Seenlandschaft entlang - hier waren die Winterspiele 2022. Berge hat es hier auf alle Faelle genug - auch hohe. Nach ca 60 km kommt Zhangjikou in Sicht, das ist eine riesige Stadt. Von Peking durch einen grossen Gebirgszug getrennt gehört die Stadt aber schon klar zum Einzugsgebiet von Peking - dank bullet train ist man in 35 minuten in Peking. Zwischen mir und Peking liegen aber noch fast 90 km und der besagte Gebirgszug mit der chinesischen Mauer. Ich treffe einige Rennradfahrer und plaudere mit denen - die sind alle super nett. Mit einer chinesischen Radlgruppe mache ich kurz Pause. Dann geht es Richtung Badaling - jetzt ist richtig Betrieb mit Touristen da Badaling an der Chinesischen Mauer liegt. Bald kommt auch die Mauer in Sicht. Zuerst habe ich aber ein vermeintlich unüberwindbares Hinderniss von mir - ein 4 km langer Tunnel in dem Radln verboten ist. Ich schaue ein wenig blöd - dann sehe ich auf der gegenüberliegenden Strassenseite einen Ford Transit mit offenen Fenstern. Da ruht sich bestimmt der Fahrer aus - ich gehe hin und bitte ihn mich durch den Tunnel zu fahren. Dank Iphone Translator geht das heutzutage problemlos. Er sagt sofort zu und 5 Minuten später ist der Tunnel hinter mir. Von meinem netten Fahrer werde ich noch mit 2 Wasserflaschen versorgt und dann gehts weiter. Vielen Dank. Nach dem Tunnel kommt die Mauer - ich verbringe einige Zeit mit Photos machen. Irgendwann habe ich ein gutes Photo im Kasten und mache mich auf den Weg. Es geht 20 km gut bergab und dann bin ich in Peking. Zumindest am Stadtrand. Bis zum Tianmen Platz sind es noch 4o km. Radfahrtechnisch kein Problem , ich fahre wieder auf einer “Side Road”  - in Wirklichkeit ein 6 spuriger Highway mit seperatem Radlweg. Aber es ist wahnsinnig heiss - viel wärmer als im Gebirge. Bei km 120 lege ich mich etwas in den Schatten - neben mir machen ein paar Kurierfahrer mit ihren Autos Pause und schenken mir ein eiskaltes Wasser. Ich freue mich immer über sowas aber ich bin auch sehr beschämt - diese Leute haben nicht viel und sind viel netter als viele reiche Leute. Mir gibt das schon zu denken. Es geht weiter - und es wird immer heisser. Ich fahre wieder 10 km und dann flüchte ich in einen klimatisieren Burger King. Dort kaufe ich das gesamte Inventar an Fruchtsäften auf und bleibe eine halbe Stunde dort sitzen. Dann hat sich mein Körper wieder gefangen und ich fahre die verbleibenden Kilometer zur verbotenen Stadt. Auf der Strasse zwischen Tianmen Platz und verbotener Stadt darf man zwar offiziell nicht radfahren aber das interessiert keinen. Ich darf durchfahren - einer der Polizisten salutiert sogar vor mir. Was man allerdings wirklich nicht darf ist vor dem Tianmen Gate stehenbleiben - das ist auch verständlich weil sonst da jeder stehen würde. Für mich machen die Chinesen trotzdem eine Ausnahme und ich darf kurz anhalten und ein Selfie machen. Mongolei done, Munich - Beijing (almost) done. Ich radl dann noch kurz zum Hotel und die Quälerei ist vorbei. Am Freitag geht es heim zu meiner geliebten Tina und den Kids - ich freue mich wahnsinnig. Das war eine anstrengende aber im Rückblick wunderschöne Reise. Noch schöner wäre es gewesen wenn Tina wieder dabei gewesen wäre - hoffentlich das naechste Mal.

Vielen Dank an alle die mich unterstützt haben - allen voran meine geliebte Tina, Sophia und Luki (die jetzt 3 Wochen Ferien von mir hatten), meine Eltern, alle Freunde, meine Teamärztin Ulli und alle mongolischen und chinesischen Unterstützer - ich habe mich wahnsinnig gefreut wenn mir jemand geholfen hat! Bald geht es wieder los -… 



 Bis dann, euer Leo 



Dieser nette Mann hat mich durch den Tunnel gefahren Great Wall Tor der Chinesischen Mauer Angekommen :) Munich Beijing by bike Das Kirkland Büro besuche ich auch noch mit dem Fahrrad

Yinghe - Xiahyuan

Ich mache heute fruehstart - mittlerweile bin ich schon etwas fertig aber ich versuche heute 150 km zu fahren damit ich am Mittwoch eine Chance habe nach Peking zu kommen. Dann kann ich am Donnerstag in Ruhe meine Sachen erledigen und am Freitag heimfliegen. Ich habe dann immer noch Donnerstag als Reserve. Also - los gehts. Zuerst geht es steil bergauf - einige hundert hm. Dann steil bergab - ich komme in die Ebene von Zhangjiakou. Sehr schon heute ist dass die Strasse G 110 die ich benutze wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Mich stört das nicht weiter - die Strasse ist gut fahrbar. Die eine Vollsperre in Gestalt eines Erdhaufens umtrage ich. Irgendwann kommt Zhangjiakou in Sicht. Ich mache bei einem Geschäft Pause und kaufe mir was zum trinken. Der freundliche Ladenbesitzer besteht darauf dass ich mich bei ihm ins Geschäft setze und meine Sachen dort trinke - ist mit Klimaanlage sehr angenehm aber ich kann leider nicht ewig bleiben. Aber vielen Dank. Weiter gehts - am Stadtrand gibt es ein riesiges Stahlwerk und Kraftwerk und entsprechend viel LKW Verkehr und Staub. Ich bin schon recht fertig und eine Mischung aus Schweiss, Sonnencreme und Staub. Ich habe noch 35 km bis zum Hotel - leider mit einer weiteren Hügelkette im Weg. Ich quäle mich hoch und irgendwann bin ich dann da. Mein Endpunkt heute ist ein sehr schickes Hotel in der Millionenstadt Xiahzuan, von der noch niemand etwas gehört hat :). Aber sowohl die Stadt als auch das Hotel sind sehr schoen, man kann hier sogar Skifahren. In diesem Sinne … euer Leo 


Rest stop Das Radl darf heute mit mir im Zimmer übernachten

Quahar Right Rear Banner - Yinghe

Nach dem anstrengend Tag gestern lasse ich es heute ruhiger angehen. Ich schlafe aus, fruehstuecke und mache mich dann auf den Weg. Heute nur 112 km. Zuerst wieder auf der Kartoffelackerstrasse - aber nur 28 km. Danach lots mich Apple Maps sehr gut über Feldwege und kleine Strassen um Ulanquab herum. Irgendwann komme ich dann auf die G110 Strasse der ich wohl bis Peking folgen werde. Die ist ok - nich toll aber zum kilometerschrubben ok. Ich mache oft Pause und bin nach 112 km in meinem Hotel. Morgen gehts weiter - noch 300 km bis Peking. 



Von Apple Maps vorgeschlagener Weg - hat super geklappt




Sonid Right Banner - Quahar Right Rear Banner

Liebe Radsportfreunde - heute frueh geht es mit Gegenwind los. Der Wind hört auch den ganzen Tag nicht auf - manchmal von vorne, manchmal von der Seite. Naja, so ist das Radfahrerleben. Was allerdings verschärfend heute dazu kommt ist die Strasse. Die gestern war super, die heute (gleiche Kategorie) ist eher mit einem Kartoffelacker vergleichbar. Die Strasse wurde aus Betonplatten gebaut und dann asphaltiert. Irgendwann wurde dann fachmännisch repariert - nämlich alle 3 meter mit Teer ein Querstreifen eingezogen. Das macht einen kleinen Huckel - sehr unangenehm wenn man da mit dem Radl drüberfährt. Wie eine Wellblechpiste. Ich quäle mich sehr - denke auch kurz ans aufgeben. Aber so leicht mache ich es mir nicht - weiter geht‘s. Irgendwann mache ich 50 km Pause und unterhalte mich mit den Ladenbesitzern. Dann gehts weiter - 75 km Pause - 100km Pause - 115 km Pause und dann komme ich zum Vulkan Wulanhada. Der sieht sehr spektakulär aus aber das ist mir im Moment eher egal. Wichtiger ist dass es da ein paar schöne Camps gibt. Eines von denen habe ich mir gebucht und ich komme nach 153 km Gegenwindbolzerei auf schlechter Strasse ziemlich erschöpft an. Nach einem Bier schaut die Sache schon wieder besser aus. Raststop an einem Laden Wuluhan Vulkan Mein Abendessen - etwas zuviel bestellt

Erenhot - Sonid Right Banner

In der Früh gibt es in dem Hotel ein super Fruehstueck - endlich mal wieder guten Kaffee. Sonst zwar nur Eier und Reis aber wen störts. Dann mache ich mich fertig - heute eine relativ kurze Etappe, aber es gibt wenig Hotels auf der Strecke und ich muss mich ein wenig danach richten. Da ich auf der Strecke relativ viele grosse Skorpione gesehen habe muss ich nicht unbedingt im Zelt uebernachten … Wäre zwar bestimmt kein Problem aber wenn es nicht sein muss. Die ersten 20 km fahre ich auf der nagelneuen Autobahn. Es ist nichts los und die Polizei ueberholt mich 2 mal - ist also anscheinend nicht verboten. Nach 20 km kann ich dann auf die schöne Landstrasse wechseln. Wie ich gerade Pause mache kommt ein älterer Chinese auf seinem Lasten E Roller vorbei. Wir unterhalten uns mit Händen und Füssen (und dem Iphone) - er meint nach Peking geht es zuerst geradeaus und dann nach links. Wirklich beschämend - der hatte offensichtlich sehr wenig aber ist extra nocheinmal zu seinem Lastenroller gegangen und hat mir eine gefrorene Wasserflasche geschenkt. Damit komme ich jetzt gut durch die Wüste. Die Gobi ist noch nicht ganz vorbei - auch wenn man das im zivilisierten Erenhot schon fast vergessen konnte. Es geht durch eine ziemlich wilde Wüstenlandschaft. Ich habe genug zum Trinken dabei - 6 Liter für 100 km und habe zum Fruehstueck schon 2 Liter getrunken. Insofern komme ich gut durch. In Sonid Right Banner angekommen finde ich schnell mein Hotel. Es ist sehr schick - leider koennen die mich aber nicht einchecken weil das Hotel nicht autorisiert ist Ausländer zu beherbergen. Die Regel gibt es zwar angeblich schon nicht mehr aber anscheinend hält sich dieser Mythos - ist halt doch ein grosses Land. Allerdings sind die sehr nett und reservieren mir ein anderes Hotel in der Nähe. Ein sehr netter Hotelgast bringt mich dann dorthin - vielen Dank!!


Morgen geht es 150 km nach Quahar Right Banner - morgen soll noch wenig Wind sein, danach dreht es wieder auf Gegenwind. Allerdings bin ich nach morgen auch durch die Innere Mongolei mehr oder weniger durch und biege dann - dem Rat des älteren Chinesen folgend - nach links ab Richtung Peking … Euer Leo 


Start beim Hotel

Dinosaurier Gate bei Erenhot Der nette Herr war der einzige Reiseradler den ich getroffen habeDieser nette Mann hat mich in das andere Hotel in Sonid Right Banner begleitet

Wüste pur :)

Zamin Uud - Erenhot - 50 km

In unserem unterdurchscnittlichen Hotel gibt es natürlich kein Frühstück. Also fahren wir die 50 km wieder zurück und ich setze mich aufs Radl. Was gestern die letzte Quälerei war geht heute super - der Wind hat gedreht und ich fahre die 50 km in 2 Stunden. In Zhamin Uuud angekommen freue ich mich ersteinmal dass ich jetzt die gesamte Mongolei mit dem Fahrrad durchquert habe - und die Wüste Gobi auch. Was jetzt noch kommt ist Bonusprogramm. Vor das Bonusprogramm hat der liebe Gott aber die mongolisch chinesische Grenze gesetzt. Mit dem Radl darf ich nicht rüberfahren, ich muss einen Bus nehmen. Unsere Bemühungen ein privates Taxi zu organisieren scheitern kläglich - die sind alle schon unterwegs. Also versuchen wir ein Busticket zu kaufen - wie wir endlich die gut versteckte Schalterhalle finden ist da eine Riesenschlange. Wir stellen uns an und ich stelle mich auf mehrere Stunden Wartezeit ein. Gottseidank findet Munkhu jemand der zwei Tickets zu viel hat - ich kaufe die sofort. Dann muss ich mein Radl in den Bus verlagern und es heisst von Munkhu Abschied zu nehmen - vielen Dank für die grosse Hilfe!


Der Bus ist direkt aus einer Geschichte von Kafka - lauter schreiende Mongolen, irgendwelche Händler, ein schreiender Busfahrer, alle sind hektisch aber es geht nichts vorwärts. A long story short - ich muss 5 stunden in dem Bus sitzen um die 700 meter über die Grenze zu fahren. Die eigentliche Grenzkontrolle ist problemlos - die hübsche Mongolische Grenzbeamtin interessiert sich nur für meine Tour, und die vielen chinesischen Grenzbeamten auch (und sind ganz fasziniert dass ich die ganze Strecke aus Australien hergeradelt bin - auch dieses Rätsel klärt sich auf). Mit den besten Wünschen für eine gute Reise bin ich dann aus der Grenzstation draussen - ich hebe Geld ab, kaufe mir etwas zum trinken und suche mein Hotel. Das Hotel ist 1a und mein Reisebüro hat mir für den stolzen Preis von €68 die Presidential Suite gebucht. Dort lasse ich es mir jetzt gutgehen. Euer Leo 


Der Bus der uns über die Grenze bringtEndlich im Hotel in Erenhot

Bis 50 km vor Zamin Uud

Tja, von heute gibt es nicht zu viel zu berichten. Es waren 105 harte Kilometer durchs Niemandsland. Zwischen Sainshand und Zahmin Uud - immerhin 220 km ist absolut nichts. Kein Restaurant, keine Tankstelle - weit weg von der Strasse gibt es ein paar Yurten. Aber das war es schon. Ohne Munkhu wäre das eine harte Nuss geworden, das hätte ich wahrscheinlich nicht geschafft. So ist es nur eine normale Quälerei weil ich Gegenwind habe. Irgendwann ist diese Quälerei aber auch vorbei. Wir packen das Radl ins Auto und fahren nach Zhamin Uud - eine typische Grenzstadt. Dort nehmen wir ein eher unterdurchschnittliches Hotel. 





Bis ca 50 km nach Sainshand

Puh das war eine harte Etappe heute. Der Wind hat gedreht und kommt jetzt von seitlich vorne. Was gestern noch mit 20km/h dahin ging (und vorgestern mit 28km/h) ist jetzt 13-14km/h. Demensprechend langsam bewege ich mich fort - aber auch mit 15km/h im Schnitt kommt man voran. Heute allerdings nur 100 km - dann reicht es mir. Von der Gegend gibt es folgendes zu berichten - zuerst Steppe, dann in der Talsenke von Sainshand Wüste und dann wieder Steppe - es geht nach Sainshand wieder einige Hügel hoch die mir ziemlich viel Kraft kosten. Egal, irgendwann habe ich es geschafft. Wir übernachten heute wieder im gleichen Hotel in Sainshand und die Familie die mich gestern zum Essen eingeladen hat ist auch da - ich kann mich revanchieren und die auch zum Essen einladen. Freut mich sehr!!


Auf der Etappe heute hatte ich genügend Gelegenheit mir über die Mongolei Gedanken zu machen. Einer davon - wisst ihr was das Lieblingsauto der Mongolen ist? Der Gewinner bekommt einen Liter vergorene mongolische Stutenmilch :) Es ist - ein Toyota Prius. Der mongolische Landbewohner fährt fast nur Toyota Prius - etwas höhergelegt mit Geländerreifen und einem Dachträger drauf. Munkhu meint das Auto ist unglaublich ribust und “very economical”. Nachdem die Mongolen damit Schafe und Pferde hüten und durch das übelste Gelände fahren muss das wohl stimmen. Und bei uns wird der Prius als Stadtauto verkauft ….



Diese Dame vergiesst Milk Tea in alle Himmelsrichtungen - das ist ein mongolischer Brauch
Abendessen mit der netten mongolischen Familie 

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Bis 45 km vor Sainshand

So, hier meldet sich wieder euer rasender Reporter from the middle of nowhere. Die gute Nachricht zuerst - mit Hilfe meiner Kollegen aus Peking habe ich jetzt etwas Unterstützung bei der Hotelbuchung in China bekommen. Insofern sehe ich das ganze Unterfangen jetzt etwas weniger pessimistisch. Zum Radltag selbst gibt es folgendes zu sagen: Nachdem ich jetzt fast 10 Tage Glück hatte mit dem Wind wird es jetzt härter. Heute und morgen Seitenwind, übermorgen Gegenwind. Naja - hoffentlich nicht zu stark. Ich komme jetzt langsam in die Wüste - bei km 26 gibt es noch ein Lokal, bei km 50 einen Supermarkt. Danach kommt 100 km gar nichts - nada. Ich habe gottseidank Munkhu dabei der mich unterstützt, sonst würde ich das nicht so einfach hinbringen. So muss ich mich nur ums Radlfahren kümmern. Trotzdem ist es sehr hart - 70 km Pause, 90 km Pause, 110 km Pause. bei 130 km denke ich ans aufhören und sehe wie eine mongolische Familie um Schatten ihres Toyota Prius in der Wüste Pause macht. Ich will nicht stören und fahre weiter aber der Mann winkt mich heran und sagt dass ich mich zu ihnen setzen soll. Im Prius fahren mit - Oma und Mama und Papa und 4 Kinder. geht also alles. Die Frau kocht gerade und kümmert sich um das Baby. Der Mann war davor anscheinend nicht untätig - es gibt getrocknete Gazelle mit Reis. Schmeckt super. Vielen Dank für die nette Einladung! Danach packen Munkhu und ich meine Sachen zusammen und fahren nach Sainshand - dort gibt es auf der Strecke das einzig vernuenftige Hotel. 









Um Choir herum - 150 km

Nach einer guten Nach in dem sehr durchschnittlichen Hotel geht es um 0845 los. Wind und Wetter sind heute ideal und ich komme gut voran. 20km Paus, 50 km Pause, 75 km Pause und ich bin in Choir. Dort suche ich mir ein schönes Cafe - ich nehme das wo ein Haufen Mongolen draussen rumstehen. Ich stelle unter neugierigen Blicken und Hello’s mein Radl ab und gehe rein. Drinnen ist festlich gedeckt und es ist eine geschlossene Gesellschaft. 

Also wieder raus und ins naechste Restaurant. Wie ich mich auf den Weg mache spricht ein äterer Herr mich an und sagt etwas auf mongolisch / russisch dass ich nur halb verstehe - wohl dass ich etwas essen solle. Dann kommt ein jüngerer Mongole an und sagt mir “The restaurant is closed for our private function, but for you it is not closed”. Ich werde unter protest hereingebeten - die sagen mir dass es eine “private function for our grandmother” ist und ich eingeladen bin. Essen ist auf alle Faelle genug da und ich bekomme eine gute Fleischsuppe mit Nudeln und Salat und Süssigkeiten. Ich hatte natürlich gleich gefragt wo die Grossmutter ist damit ich ihr gratulieren kann - leider war es aber die Beerdigungsfeier. So wie in Bayern und Österreich ein lustiger Leichenschmaus. Vielen Dank für die Einladung - hätte der Oma wahrscheinlich auch gefallen einen Radler aus fernen Ländern bei sich zu haben. 

Gut gestärkt verabschiede ich mich von den netten Mongolen und radl weiter. Heute geht es gut - nach 150 km mache ich schluss und finde mit Hilfe meines Guides schnell ein Hotel. Das ist zwar auch nur soso aber zumindest keine üble Absteige sondern deutlich auf Touristen ausgelegt. Alles sehr sauber … Euer Leo 


Taking a Rest






Ulan Bator - kurz vor Choir

Nach einem gemütlichen Rasttag geht es wieder los. Pünktlich zu meinem Geburtstag muss ich mein schönes Hotel verlassen :). Es regnet nicht aber ich habe leichten Gegenwind. Egal - es dauert eh eine Stunde bis ich aus der Stadt draussen bin. Nach 50 km mache ich eine längere Pause. Nachdem die Etappen hier jetzt etwas härter werden und die Infrastruktur noch schlechter habe ich mein Reisebüro um etwas unterstützung gebeten. Also begleitet mich seit heute ein junger Student mit seinem Auto - nur als backup aber es hilft mir sehr. Radln muss ich aber trotzdem selber - es geht ganz gut und nach 80 km mache ich Mittag in einem schönen restaurant. Wie ich gerade die Speisekarte entziffert fragt mich eine elegante Mongolin im besten Englisch was ich essen möchte. Sie hilft mir bei der Bestellung  und sagt etwas auf Mongolisch zu der Bedienung. Anschliessend fährt Sie mit Ihren Mann weg und sagt zum Abschluss: This is free for you! Sehr nett - ich hätte zwar das Essen auch selber zahlen können aber es hat mich sehr gefreut. Vielen Dank. Nach dem Essen fahre ich noch 30 km und ruhe mich dann im Gras aus und schlafe ein. Dann geht es noch 10 km zum Restaurant Bolor und dann ist auch Schluss mit der heutigen Etappe. Nachdem es in der Nacht regnen soll entschliessen wir uns gegen Zelten und fahren mit dem Auto 15 km zurück wo es ein  Hotel gab. Das Hotel ist zwar nur soso aber es gibt Essen und eine Dusche - das ist schon viel. Euer Leo 

Freitag, 4. August 2023

Töv - UlanBator (99km)

Ich habe gut im zelt geschlafen - ehrlicherweise fast besser als im Hotel. Das Problem beim Zelten ist halt immer dass am Morgen alles feucht ist und ich keine Zeit habe zu warten bis alles trocknet. Heute ist es egal weil ich eh in UlanBator im Hotel übernachte. Ich packe die nassen Sachen ein und mache mich auf den Weg. Heute nur 99km aber leider ist das Gebirge vor UlanBator im Weg. Dementsprechend geht es auf und ab, und ich habe leichten Gegenwind. Ich quäle mich durch - irgendwann kommt ein schönes Cafe und ich mache Mittag. Dann kommt schon UB in Sicht - bis in die Stadt rein sind es zwar noch 30 km aber ich bin gefühlt schon “da”. Dazwischen haben die Radlgötter aber noch den unglaublichen Verkehr in UB gestellt - das ganze Land ist total leer und in UB ist Dauerstau :) . Auf dem Gehweg kann man nicht fahren weil alles zugeparkt ist, und auf der Strasse ist es etwas gewöhnungsbedürftig :). Egal, irgendwann habe ich es geschafft und bin in meinem schönen Hotel in UlanBator. Morgen ist Ruhetag 

https://drive.google.com/uc?export=view&id=13W0TzxBC_WyAKmDqFZWrUTVMd20u-3Cy

Ulanbator 

Darkhan - Töv (118 km)

Endlich konnte ich einmal gut schlafen - langsam komme ich in einen https://drive.google.com/uc?export=view&id=1XQXbXlpRQAvOy8DlOm3OcukHW0IBzm7g
Breakfast 


https://drive.google.com/uc?export=view&id=1NY10u_fAcMYc6FQDv-857ZHP1W9KomGJ

Start vom schönen Hotel 

https://drive.google.com/uc?export=view&id=10h_u4eD8Ii1wOzyjAECAWl09LUEwO3cG
Happy Riding 



https://drive.google.com/uc?export=view&id=1uz0wKhY2VvjaS7GNPE7pMphS0kTSlpRT
Tee Pause 



https://drive.google.com/uc?export=view&id=1n8qKa4Gs1Q7dyR0Rcg_ZsWwfjJ3vUt7c

Mittagessen - es gibt fast immer das gleiche 


https://drive.google.com/uc?export=view&id=1zrc8ZRbuLWCXAKNB7R1gRIG-GZEeK0vJ

Die haben mein Abendessen bekommen :) 


https://drive.google.com/uc?export=view&id=1j_q07D1ELBfQehNIZeTamXxOf4wqJ8gbhttps://drive.google.com/uc?export=view&id=1Yio7iN5JWJgdgGN6BBGSMQtHRgsSu5wK

Place for the night 

https://drive.google.com/uc?export=view&id=1x_DonkwWM2GjJdQTOfJyu2-BzSC_Y9L9https://drive.google.com/uc?export=view&id=1GwWX73PSjgO-vxd73JlTI6TJB4YG3MLZ. Trotzdem mache ich mir Sorgen ob ich hier nicht etwas zuviel abgebissen habe. Die Infrastruktur ist sehr schlecht und im Moment bewege ich mich im zivilisierten Teil der Mongolei. Naja - jetzt fahre ich einmal nach UlanBator und dann schauen wir weiter. Ich starte nach einem schönen Frühstück etwas später, ich muss heute eh im Zelt uebernachten und dann macht es keinen Sinn früh am Übernachtungsplatz anzukommen. Heute fahre ich durch sehr hügeliges Terrain - es geht auf und ab. Aber kein Regen und kein Gegenwind. Ich finde ein gutes Restaurant fürs Mittagessen, und beim Abendessen habe ich sogar Gesellschaft von einer Katzenmama mit ihren Katzenbabies. Die Katzenmama bekommt von mir das Fleisch meines Abendessens und ich esse die Nudeln und wir sind beide happy. Dann fahre ich noch ein paar Kilometer und find bei einer netten mongolischen Familie Unterschlupf und darf neben ihrer Yurte mein zelt aufbauen. 

Donnerstag, 3. August 2023

Altanbulaag - Darkhan - 123 km

Am Montagabend fahre ich mit dem Auto nach Altanbulaag. Das ist ganz im Norden der Mongolei und direkt an der Grenze zu Russland. Mein Hotel ist 500 meter von der Grenze entfernt und schaut entsprechend


https://drive.google.com/uc?export=view&id=1h34iW9BDsHHkgPv9ycqTf9T5EjR1LCuZ

Start im Regen 

https://drive.google.com/uc?export=view&id=1j4ELzUsiEI-hOCVkDK_Fs8lToqj6u6lm

Mittagessen 


 aus. Die ganze Nacht verkehren hier irgendwelche Gestalten und unterhalten sich lautstark. Mir ist das egal weil ich eh nicht schlafen kann. Ich bin wahnsinnig nervös, mache mir Gedanken warum ich Trottel so eine Tour mache, ob ich es schaffen werde etc. Auf der Autofahrt konnte ich die Strecke bis Ulan Bator ja schon einmal anschauen - viel Infrastruktur gibt es nicht und die wenigen Cafes scheinen während Corona alle zugemacht zu haben. 

Am frühen morgen fängt es an zu regnen - und es hört nicht auf. Na super - ich mache mich fertig. Frühstück gibt es natürlich nicht - erst ab 10.oo Uhr :). Kein Wunder dass die alle so spät aufstehen wenn die die ganze Nacht wach sind. Egal - ich kaufe mir etwas und schaue dass ich weiterkomme. Bei strömenden Regen - aber immerhin mit Rückenwind - geht es dahin. Mein aufklappbares Regendach leistet gute Dienste - Tina macht sich immer darüber lustig weil es doof aussieht aber im Moment zählt nur das es hilft. Die Anzahl der Zuseher ist eh überschaubar. Jetzt rächt sich dass ich während unserem langen Urlaub keinen Sport gemacht habe. Ich quäle mich … Nach 70 km mache ich eine schöne Mittagspause - es hört kurz zum regnen auf aber es fängt gleich wieder an. Irgendwann habe ich aber Darkhan erreicht - die zweitgrösste Stadt der Mongolei. Dort habe ich ein schönes Hotel und ruhe mich erstmal aus.