Samstag, 26. Juli 2014

Against the wind - 24.7

Liebe Radsportfreunde, 

der Titel sagt eigentlich schon alles. In der Frueh im Hotel stellt sich bei intensivem Studium der Windkarten folgendes Dilemma: Hier in der Gegend ist heute extremer Gegenwind, morgen wird es etwas besser. Dafuer ist in den naechsten 3 Tagen auf der weiteren Strecke Richtung Bishkek Rueckwind angesagt, ab Tag 4 dreht der Wind dort aber auf Gegenwind. Ich habe also die Wahl entweder heute Ruhetag zu machen und dann den Gegenwind auf der weiteren Strecke in Kauf zu nehmen oder mich heute durchzubeissen. Ich waehle letzteres, die Wette soll auch genau aufgehen. Das hilft mir aber heute nichts - schon die ersten KM sind absolut brutal. Wind mit 45 km/h direkt von vorne, Windboen bis 65 km/h. Ich fahre mit 8 km/h dahin und muss alle 10 km laenger Pause machen.  Wenn keine Windboen sind schaffe ich 11 km/h. Es ist sauanstrengend, dazu noch unglaublich heiss und kein Schatten weit und breit. Irgendwann kommt ein Verkehrsschild das etwas Schatten wift, dort machen ich Pause. 

Nach 50 km kommt Guljat, eines der traurigsten Doerfer die ich je gesehen habe. Direkt davor ist ein ausgetrockneter See der zu einem "Dust Bowl" geworden ist und wo der Wind immer den Staub direkt in das Dorf reinweht. Ich will eigentlich nur schnell Proviant einkaufen, bleibe aber doch laenger da weil ich eine kirgisische Famile treffe die auf dem Rueckweg vom Urlaub am Baikalsee sind. Die Eltern sprechen gut English, der Grossvater ist sehr an meinem Radl interesiert. Er erzaehlt mir dass er vor einigen Jahren mit dem Rad um den Issyk Kul See gefahren ist und ein Buch darueber gesschrieben hat. Er schenkt es mir mit Widmung. Ich erzaehle ihm von meinem lieben Vater der mit Bruninund Heinz auch um den See gefahren ist. Dann werden noch in allen moeglichen Kombinationen Photos gemacht. Die Dame holt auch noch Ihre Geige raus und spielt uns ein Staendchen, sie ist Violonistin in Bishkek. Die anwesenden Kinder im Dorf freuen sich ....

Weiter gehts, wieder Gegenwind. Irgendwann kommt mir ein russischens Polizeiauto entgegen dass einen Schwertransport anfuehrt. Die Polizisten gruessen mich freundlich und ich bin so beschaeftigt dass ich zuerst gar nich merke dass der Transport russiche Weltraumraketen transportiert, wahrscheinlich von Baikonur nach Russland. Das erklaert auch das russische Polizeiauto in Kazachstan. Die letzten Lastwagen kann ich nich fotographieren. 

So vergeht der Tag, nach 90 km unglaublicher Qualerei suche ich mir einen schoenen Zeltplatz. Ich mache noch ein paar conference calls und dann schlafe ich schoen ein. 









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