Dienstag, 5. August 2014

Southern Comfort (or not) - into the deep South (Chui Valley - Totokul Reservoir) 1.8

Nach einer warmen Nacht in der Yurte bekomme ich von den Besitzern noch ein perfektes Fruehstueck, und nach allseitigen Photos heist es Abschied nehmen von diesem schoenen Ort. Ich quaele mich - diesmal mit Rueckenwind - die restlichen 1000 hm auf den Bel Ala Pass hinauf. Zwischendurch freue ich mich an der schoenen Landschaft und unterhalte mich mit den Hirten. Oben am Pass mache ich ein paar Photos als mir ein anderer Reiseradler entgegenkommt. Phillip aus Wien ist seit 6 Monaten unterwegs und ueber die suedliche Route (Tuerkei, Iran, Turkmenistan und dann ueber das Ferganatal) hergefahren. Wir unterhalten uns gut und tauschen Tipps ueber die jeweilige weitere Route aus. Dann geht es fuer mich - mit einer Bremse - gut 2000 hm bergab nach Totokul. Mittags mache ich an einem sehr schoenen Touristcamp Pause. Die Landschaft wird etwas karger, anstatt Kumiss verkaufen jetzt alle Honig. Wie ich den Pass runterfahre haelt ploetzlich ein Auto vor mir, und es sind die Leute die ich schon am Balkasch See in Kazachstan vor einer Woche getroffen habe. Sie freuen sich sehr mich zu sehen, und ich auch. Unten in Totokul werde ich von einem jungen Radler begleitet der gerade von der Schule heimfaehrt. Wir unterhalten uns nett. Ich beschliesse noch um den See herumzufahren weil es dort anscheinend ein gutes Hotel gibt. Der Beschluss wird mit wirklich ueblem Gegenwind auf der Suedseite des Sees sowie einigen Bergen belohnt. Die Leute hier sind viel weniger freundlich als oben auf den Bergen, und die Maenner ziemlich dem Alkohol verfallen und sehr passiv (spaeter werde ich lesen dass es in Kirgistan ein unglaubliches Nord Sued gefaelle gibt. Im Norden sind alle Investitionen und Infrastrukturprojekte, der Sueden bekommt traditionell nichts ab. Dazu kommen ethnische Spannungen zwischen der uzbekischen Minderheit und der kirgisischen Mehrheit, vor allem im Ferganatal. Das alles fuehrt dazu dass die smarten aus dem Sueden alle sofort nach Bishkek ziehen, und im Sueden nur die bleiben die es sonst nicht schaffen. Daher hat dort die organisierte Kriminalitaet Einzug gehalten und ist der Hauptwirtschaftsfaktor. Insgesamt eine etwas ungute Gegend, die noch dazu sehr fundamental islamistisch ist). 

Irgendwann fahre ich auf einer wirklich beschissenen Stelle an einem Denkmal vorbei, es ist heiss, der Wind pfeift und weit und breit ist nix. Ich glaube das Denkmal war von Leonid Breshnew - lustig dass die Kirgisen es wirklich an den schlimmsten Ort hingestellt haben. A fitting place for a miserable little man. 

Ich fahre weiter dahin, aus dem Hotel wird natuerlich nichts, es ist nur ein Kaffee. Aber wenigstens sind beim zweiten Kaffe die Leute sehr freunlich und ich darf ueber der Strasse in einem verlassenen Garten zelten. Nach 152 km und einigen Bergen bin ich ziemlich geschafft. Als in der Nacht einer der Hunde an mein Zelt kommt und rumknurrt und zum bellen anfaengt stoert mich das auch nicht weiter und ich schlafe gleich wieder ein. 











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